Neben unserer Info und Filmwand gesellt sich seit dieser Woche auch der Info und Essensstand von Heyva Sor a Kurdistane dazu. Zusammen werden wir in den kommenden Wochen kochen, essen, musizieren, spielen, Filme schauen, diskutieren und einander besser kennenlernen! Alle Spenden während dieser Zeit fliessen in das geplante Spendenaufruf für Rehabilitationszentrum Kinder in Rojava!
Ab Mittwoch 31.08. gibt es zudem eine beeindruckende Fotoausstellung aus Afrin und Cizre zu sehen. Der Fotograpf Manu Friederich stellt einige seiner Bilder aus! Am Abend folgt der Themenabend zur Frauenbefreiung mit dem Film über die YPJ und einem LIVE-Interview mit einer YPJ Kommandantin aus Afrin!
Kommt vorbei, ab 12 Uhr gibt es täglich Essen, Kinderprogramm & Fotoausstellung und um 20Uhr folgt der Film, am 31.08. anschließend mit live YPJ-Interview (wenn es die Kriegssituation zulässt).
In den nächsten Tagen folgen noch Konzerte und weitere Filmvorführungen. Auf dem laufenden bleibt ihr hier auf dem Blog oder auf Facebook.
Anlässlich der autofreien Schützenmatte besetzen wir einige Parkfelder um auf die Situation in Rojava aufmerksam zu machen, zusammen zu diskutieren und Filme zu schauen. Tagsüber gibts einige interessante Infos, Broschüren und Plakate zum begutachten und jeweils am Sonntag und am Mittwoch gibts Filmabende, nächsten Donnerstag (25.8.) zudem eine Diskussion zur Lage von Öcalan und seiner Rolle für die kurdische Freiheitsbewegung.
Unser Freund aus Qamishli ist kurz nach dem IS-Anschlag von einem Ausflug zurückgekommen. Hier sein Bericht über das Erlebte.
We arrive three hours after the explosion. I don’t recognize the place. All the marks of it – the blue barrier, the writing on the wall, the small shop at the corner where I used to buy cigarettes, the pharmacy on the other side where Ronahî, Bakûr and Gulan were drinking tea with the shopkeeper with the abnormally built torso last week – are dust and rubble. I must be mistaken. But the flags and banners flying in the distance at either end of the long main street, tell me that this is the place.
Everywhere there are people. Many are helping to clear the rubble, many are watching, filming the carnage with their mobiles, some are crying. Several cranes and baggers are slowly clearing away the debris, trying to lift up the concrete floors that have caved in like a cardhouse. The still air carries a stench of dust, gasoline, and burned meat.
I maneuver through the crowd and the mounds of rubble that were once an apartment block. Through a small hole I look into a basement that hasn’t caved in. When I turn away I hear a voice. There are two people trapped down there. One is conscious. Within seconds dozens of people crowd around the small hole. Slabs of concrete are dangling over our heads from the storeys above like a damocles sword, still half-attached to the metal rods sprouting from the holes.
We start clearing the rubble on the other side of the street, with the faint hope that someone might have miraculously survived beneath the stones. With every brick I lift up a small knot of panic tightens in my chest. I don’t want to know what’s beneath it. But then there’s no mangled body. Just more dust and rubble.
A blonde teenager stumbles through the wreckage. She says she knows me from the youth center, but that she forgot my name. I tell her and ask for her’s. She’s Viyan. “It smells like blood” she says. Her aunt and cousin were at the site when it happened. They were brought to the hospital. How are they? “Gone.”
In silence we work. From time to time we find bits of charred meat and skin, barely recognizable as belonging to a human. For a second I wonder whether it’s from someone I know. We collect the pieces in black plastic bags and bring them to the ambulances.
Some bizarre objects stick out from the debris. A spool of red wool. A highway map of southern Germany. A fridge, the contents of which are still cool and fresh. The hospitals call for urgent blood donations so we leave. I’m incredibly hungry. When I try to sort my emotions I find only one that I can bear feeling right now. And while we walk back into the normal world one thought circles my head and subdues the rest.
The enemy will pay.
The enemy will pay.
The enemy will pay.
Im Video die ersten Minuten direkt nach dem Anschlag, mit einer weiteren Explosion.
Anlässlich der Soliwoche hat unser Genosse aus Rojava eine Grussbotschaft verfasst. Viel Spass beim lesen:
Eine verrückte Woche. Sie begann mit der Nachricht eines erneuten
Daesh-Angriffs in Nizza am französischen Nationalfeiertag, die schon
kurz darauf von den Neuigkeiten über einen Putsch in der Türkei abgelöst
wurden. Ich war den Abend zu Besuch bei türkischen Genoss*innen. Nach
einem entspannten Abendessen schlug die Stimmung schnell in verhaltene
Euphorie um, als die über den Bildschirm flimmernden Berichte über
Kämpfe des Militärs gegen die Polizei die Hoffnung auf einen
Zusamenbruch des türkischen Staats aufflammen ließen.
Auch auf den Straßen Rojavas war der Putschversuch am nächsten Morgen in
aller Munde. Es herrschte eine allgemeine Stimmung der nervösen Freude
ob des scheinbar bevorstehenden Falls von Erdogans Regime und die
Enttäuschung war entsprechend groß, als der Umsturz schon gegen Mittag
als gescheitert gemeldet wurde.
In ihrem Hass auf Erdogan offenbart sich eine seltene Einigkeit zwischen
den sonst verfeindeten Lagern der Revolutionärinnen, KDPlern und
Baathistinnen. Selbst Daesh kann ihm glaube ich nicht mehr viel
abgewinnen. Ein paar Genoss*innen fiel die unpopuläre Rolle der Stimme
der Vernunft zu, als sie anmerken ließen, ein Putsch könnte die
politischen Fortschritte in der Türkei und Nordkurdistan um Jahre
zurückwerfen und genausogut bedeuten, dass wir uns morgen über Rojavas
Mangel an Luftschutzbunkern ärgern müssen. Die Annahme, dass putschende
türkische Militärs unserem revolutionären Projekt wohlgesonnnen sind,
ist erfahrungsgemäß doch etwas fehlgeleitet.
Wer auch immer den gescheiterten Putsch dirigiert hat, der größte
Profiteur ist eindeutig Erdogan, dessen aktuelle Säuberungen des
Saatsapparates anscheinend recht gut vorbereitet waren.
Tausende sind in den Tagen nach dem Putschversuch in Nordkurdistan auf
die Straße gegangen, einem Aufruf des KCK folgend. Der neue Exzess von
Staatsgewalt zusammen mit Yildirims und Erdogans Kommentaren zur
möglichen Wiedereinführung der Todesstrafe lassen viele mit Sorge nach
Imrali blicken, die Insel, auf der Öcalan seit Abschaffung der
Todesstrafe Anfang des Jahrtausends inhaftiert ist. Seit der Krieg in
Nordkurdistan erneut ausgebrochen ist, haben die Genoss*innen der
Guerrilla und YPS sehr defensiv gekämpft. Doch allen ist klar, sollte
Öcalan etwas zustoßen, dann werden Istanbul und Ankara schon bald den
Charme der Innenstadt Aleppos ausstrahlen.
In Rojava wurde im Frühling die Föderation ausgerufen, Qamişlo und
Nisêbîn wurden durch eine Mauer voneinander getrennt und simultan von
Assad und Erdogan mit Artillerie beschossen, und die Vereinigung aller
drei Kantone ist schon fast in greifbare Nähe gerückt.Im Februar haben die Kräfte des Demokratischen Syriens (QSD) den Euphrat überschritten und im Juni nach einem Scheinangriff auf Raqqa die Stadt Minbic
umzingelt. Die Eroberung der Stadt geht sehr langsam vorwärts, da Daesh
fast jedes Haus und jeden Straßenzug vermint hat und sich zudem noch
etwa eine Viertelmillion Zivilist*innen in der Stadt befinden. Die USA
unterstützen den Angriff nur widerstrebend, sie hatten verlangt, dass
die QSD zunächst auf Raqqa marschieren. Ihre Luftschläge haben im
letzten Monat Dutzende Einwohnerinnen und kämpfende Genossen das Leben
gekostet.
Die Sommerhitze hat eingesetzt und so sind wir trotz allen Kampfgeistes
froh, nicht in Minbic an der Front zu sein.Da der Strom nur ab und an funktioniert, hängen unsere neuen Ventilatoren gerade recht nutzlos von der Decke. Wenn der heiße Ostwind weht, fühlt man sich, als sei man in einen riesigen Ofen geschoben worden.
Letzten Monat haben die Räte beschlossen, dass binnen zwei Jahren
mindestens 50% aller Dörfer Rojavas kommunalisiert werden sollen. Also
ohne Privatbesitz und mit kollektiver Verwaltung aller Güter und Landstücke. Die kommunalen Dörfer bekommen volle Unterstützung von den Volksräten. Wer dann weiterhin gerne Kapitalismus haben will, darf das auch, nur eben ohne uns.
Zum Jubiläum der Revolution – sowohl der von Rojava als auch der
spanischen – am 19. Juli haben wir die CNT-Hymne „A las Barricadas“ ins
Kurdische umgeschrieben und aufgenommen. Wir hoffen, sie gefällt euch.
In Solidarität und mit yuppieverachtenden Grüßen aus dem Herzen der
neuen Welt,
Vom 19. – 24. Juli findet die Gegenbewegung-Soliwoche im Rössli der Reitschule Bern statt. Während der ganzen Woche gibt es diverse Beiträge zu einem freieren Leben und wehniger Überwachung. Unter Anderem gibt es Buchvorstellungen, Workshops, Vorträge, Konzerte usw. Alles Rund um die Themen Repression, Sexismus, Kapitalismus… Auch Perspektiven Bauen wird an der Soliwoche vertreten sein. So finden am Samstag zwei Veranstaltungen statt. Am Nachmittag des 23.7. wird das LowerClassMagazine vor Ort sein und über ihre Reise durch Bakur berichten. Am Abend wird ein Genosse aus Deutschland über seine Erfahrungen und die Repression des Barzani Regimes gegenüber Rojavasolidarischen berichten!
Mehr Infos zur Soliwoche: https://soliwoche.blackblogs.org
Es wird eine spannende Woche mit viel Raum für Diskussionen, kommt vorbei!
Ugur und Nativ unterstützen die Kampagne und rufen dazu auf es ihnen nachzumachen. Es bleiben voraussichtlich noch sieben Tage Zeit um möglichst viel Geld zu sammeln. Auch wenn die 180’000€ nicht erreicht werden, kommen ALLE Spenden dem Projekt zugute! #feedtherevolution
In den ersten 30 Tagen kamen bereits gut 75’000€ für die Düngerkampagne zusammen. Dies ist ein guter Start! Es braucht aber weiterhin unsere Unterstützung um möglichst nahe an das hohe Ziel von 180’000€ heranzukommen. Aus diesem Grund wurde die Kampagne um zwei Wochen verlängert. Auch wenn der Endbetrag unter den 180’000€liegen sollte, kommen alle Spenden dem Projekt zu gute!
Weiterhin ist es wichtig die Kampagne zu bewerben, mehr Leute darüber zu informieren und Geld zu sammeln. Wenn wir die Revolution von unten unterstützen wollen, und die möglichkeit einer unabhängigen Saatgut & Düngerproduktion in Rojava stärken wollen, müssen wir uns dafür engagieren! #feedtherevolution
152 Spender*innen haben bis jetzt 25’713€ gespendet! Das heisst die 25’000Euro-Hürde wurde genommen. Es braucht aber auch deine Unterstützung für das Projekt. Spende auch du 5.-, 20., 50.- oder mehr für Rojava, die ökologische Düngerproduktion (Projekt als pdf) und die demokratische Autonomie!
Wenn du dies nicht online machen willst, gibt es in den nächsten Tagen einige Veranstaltungen (Bern), an denen du deinen Beitrag abgeben kannst:
– Freitag 13.Mai ab 11:30 auf der Grossen Schanze (bei Regen Baldachin) – Essen & Trinken gegen Kollekte
– Samstag 14. Mai ab 14Uhr auf der Brache in der Lorraine – Infostand und Kaffee & Kuchen zum Solipreis
– Freitag 20.Mai ab 11:30 auf der Unitobler – Essen & Trinken gegen Kollekte
Wir Alle sind gefragt um Rojava zu unterstützen. Eine erfolgreiche Kampagne hilft nicht nur Dünger ökologisch zu produzieren, sondern spendet den Menschen vor Ort auch Freude und zeigt, dass sie nicht alleine gelassen werden! Also hopp…
Wir unerstützen die Kampagne zur biologischen Düngerproduktion in Rojava. Über Jahrzehnte wurde vom Assad Regime Nordsyrien als Kornkammer genutzt. Die Bauern wurden vom Regime gezwungen Weizen oder Gerste anzubauen, bereits das Pflanzen eines Baumes wurde unter Strafe gestellt.
Diese Jahre der Monokulturen und der Einsatz chemischer Dünger haben den ehemals sehr fruchtbaren Böden langfristig geschadet. Um diesen Schaden zu beheben und gleichzeitig die Versorgungslage mit Früchten/Gemüse zu sichern, braucht es Dünger. Ganz im Sinne der Rojava Revolution, wollen die Bauern nicht auf chemische Dünger setzen, die ohnehin -aufgrund des Embargos- nur sehr schwer zu beschaffen sind sondern auf biogischen Dünger. Um im grösseren Stil biologischen Dünger aus Essabfällen, Pflanzenreste, Mist und Stroh herzustellen, braucht es einiges an Infrastruktur und Logistik. Diese existiert bis jetzt kaum und muss von Grund auf aufgebaut werden.
Um diese wichtigen Schritte in Richtung unabhängiger und ökologischer Produktion zu gehen, benötigt es leider immer noch Geld. Dieses wird über die Plattform coopfunding.net (diese Plattform arbeitet nicht Profit orientiert sondern lebt ebenfalls von Spendengeldern) gesammelt. Insgesammt sollen so 180’000 Euro gesammelt werden. Sollte dieser hohe Betrag nicht erreicht werden, wird der bis zum Ende gesammelte Betrag an die Initiatoren der Kampagne übergeben, ohne das Geld verloren oder zurückerstattet werden muss.
Also los spendet was das Zeug hält! Verbreitet den Aufruf!
Aus Rojava wird anfangs Mai zur Spendenkampagne „Die Revolution muss gefüttert werden“ aufgerufen. Ziel der Kampagne ist es vorerst 150`000 Euro zur Finanzierung des Projektes zur ökologischen Düngerproduktion zu sammeln. Biologischer Dünger ist ein enorm wichtiger Teil in der neuen ökologischen Wirtschaft.
Nach Jahrzehnten der Monokutluren, die das Assad Regime im Norden durchsetzte sind die Böden extrem ausgelaugt und es fehlen wichtige Nährstoffe um ertragreich und biologisch produzieren zu können. Nur mit ökologischem Dünger und der nötigen Rücksicht auf den Boden in sachen Bearbeitung und Ruhephasen kann sich die Natur erholen. In diesem Jahr sind in Rojava nur rund 10% des benötigten Düngers verfügbar, was zu einem enormen Einbruch in der Produktivität führt. Durch die Unterstützung der Kampagne werden die Menschen vor Ort fähig sein, selber Dünger zu produzieren. Die Kamagne hilft also direkt der Bevölkerung, sich unabhängiger von Regierungen und Grosskonzernen zu machen. Selber Dünger und Saatgut zu produzieren sind sehr wichtige Schritte hin zu einer ökologischen und freien Gesellschaft.
Wir hoffen auf eine grosse Beteiligung an der Kampagne, sei dies mit Wissen, Geld, praktischer Hilfe und Informationsverbreitung! Melde dich bei uns (perspektiven_bauen@immerda.ch) wenn du uns beim organisieren von Voküs, Vorträgen, Veranstaltungen, Flyerverteilen usw. helfen möchtest, oder wenn du zum Thema ökologischer Düngerproduktion über Wissen verfügst, dass du gerne teilen möchtest!
Solidarität muss praktisch werden, Saatgut und Dünger auf die Rojava Felder!