Unsere Rojava Solidaritätskampagne „Perspektiven bauen“ läuft nun seit gut einem halben Jahr. Es kam bereits einiges an Spenden zusammen, unter anderem dank der Unterstützung einiger Kulturbetriebe aus der ganzen Schweiz, wie auch durch die Unterstützung einzelner solidarischer Menschen.
Neben den Aktivitäten in der Schweiz gibt es auch immer wieder politische Aktivist_innen, die sich im Rahmen der Kampagne nach Rojava begeben. Durch sie haben wir aktuelle Informationen über die Lage in Rojava und über die Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort. Aus unserer Überlegung, ein eigenes Wiederaufbauprojekt in Kobane oder in den umliegenden Dörfern zu starten, wurde vorerst nichts, da die Sicherheitslage immer noch sehr angespannt ist und ein eigenes Projekt eine grosse Belastung für die zuständigen Sicherheitsverantwortlichen bedeuten würde. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, bereitsbegonnene, von der lokalen Bevölkerung organisierte Wiederaufbau-Projekte zu unterstützen.
Bei der letzten Reise, konnten wir bereits einen Teil der Spenden mitnehmen und direkt an fortschrittliche Projekte in Rojava übergeben.
Wir unterstützten damit zwei Projekte:
1. 3500.- Weqfa Jina Azad a Rojava (Stiftung der Freien Frau in
Rojava) Facebook: Weqfa Jina Azad Wjar
2. 3000.- Protesenwerkstatt Qamişlo
Nach wie vor ist die Lage in und um Rojava sehr angespannt und die Menschen vor Ort sind dringend auf internationale Hilfe angewiesen. Es ist wichtig, dass wir uns solidarisch zeigen. Dies kann mit einer Spende, mit weitergeben von Informationen oder auch mit einem unterstützenden Besuch vor Ort geschehen. Meldet euch/dich, wenn ihr Informationsmaterial braucht, wenn ihr dazu einen Vortrag oder Diskussionsrunden organisieren möchtet, oder wenn
ihr direkt vor Ort helfen wollt. Ausserdem kann über uns das Solibierbezogen werden (5.- pro Flasche). Alle Spenden gehen direkt und ohne Abzüge an die ausgewählten Projekte, ohne Banken oder Geldtransverinstitutionen.
Solidarität mit Rojava, dringender denn je!
In Rojava entwickelt sich immer noch ein fortschrittliches Projekt, dass unsere internationale Solidarität benötigt. Gerade zurzeit ist die Lage rund um Rojava sehr angespannt. Im Norden führt die Türkische AKP Regierung einen Krieg gegen die Kurdische Bevölkerung. Im Osten gerät der langjährige Machthaber Barsani je länger je mehr unter Druck. Es finden Demonstrationen gegen ihn statt, da seine Politik mit der Türkei und USA auf heftige Kritik stösst. Im Süden kämpfen die YPG/YPJ und andere Gruppen immer noch gegen die Terrororganisation Daesh (IS). Im Westen steht die YPG und YPJ vor einem weiteren Befreiungskampf, um den dringend benötigten Korridor nach Afrin zu sichern. Auch die imperialistischen Kräfte, wie die USA, Russland, Deutschland, England und Frankreich, mischen sich in den Krieg ein, verfolgen jedoch ihre eigenen Interessen.
Die Türkische AKP Regierung, als bekannter Unterstützer der Daesh, will sich den letzten Grenzabschnitt zu ihnen nicht wegnehmen lassen, da sonst ihr Waffen und Personalnachschub für den Daesh nicht mehr so einfach wie bisher stattfinden könnte. Deshalb greift die Türkische Regierung nun Rojava an. International werden Versuche gestartet um die kämpfende Bevölkerung von Rojava zu denuzieren und sie für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich zu machen. Der Bericht von Amnesty International kam nicht zufällig zudieser schwierigen Zeit heraus. Die imperialistischen Mächte USA und Russland versuchen beidseitig ihren Einfluss in der Region auszubauen. Die Türkei bekämpft mit allen Mitteln eine autonome Region Rojava und setzt dazu auch gezielt die Flüchtlinge ein. Gerade zurzeit braucht Erdogan und seine AKP Regierung ein Druckmittel um internationale Ziele durchzusetzen und sich zu legitimieren. Dazu wurde der
Flüchtlingsstrom der im wesentlichen aus der Türkei heraus stattfand missbraucht. Auf dem Buckel tausender Flüchtlinge machte Erdogan seine Aussenpolitik und erzielte damit nicht nur bei Merkel Erfolge.